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Im Rahmen unseres letzten Umweltgewerkschaftstreffens wurde der dramatische Film „Insektenkiller – wie Chemieriesen Ökosysteme zerstören“ gezeigt mit anschließender Diskussion.

 

In der Landwirtschaft werden neben Pflanzenschutzmitteln auch hochwirksame Nervengifte -- sogenannte Neonicotinoide – gegen möglichen Insektenbefall vorbeugend breit eingesetzt, mit der Folge des größten Artensterbens in der Geschichte der Menschheit. Mit der Totalvernichtung von Insekten werden auch ganze Ökosysteme zerstört, da Insekten die Grundlage ganzer Nahrungsketten in der Natur darstellen. 

 

Außerdem gelangen die Gifte unweigerlich in die Umwelt und so auch in den menschlichen Organismus, bereits bei Kleinkindern. Die schädlichen Auswirkungen sind bisher noch nicht einmal ansatzweise untersucht!

 

Entgegen der Meinung, ohne „Chemie“ könne die Menschheit nicht ernährt werden, zeigt der Film an Hand von Versuchen in Italien, dass unbehandelte Mais-Felder sogar höhere Erträge brachten.

 

Spannend zeigt der Film, wie beteiligte Chemiekonzerne Bayer/Monsanto, BASF und Syngenta Wissenschaftler massiv unter Druck setzen und Kampagnen zur Verwirrung und Ablenkung finanzieren –  „für das Insektensterben gäbe es ja viele Ursachen“. So wird von der Hauptverantwortung abgelenkt. Und bis schließlich weltweit der Druck so groß wird, dass es zu Verboten kommt, haben die Chemiekonzerne schon wieder neue Gifte für die Landwirtschaft mit neuen Milliarden-Geschäften bereit.

 

Die Diskussion machte deutlich, dass diese mutwillige Umweltzerstörung ihre Wurzel in dem menschenfeindlichen Profitsystem hat, und es in der Verantwortung der Menschen liegt, einen breiten und organisierten Widerstand zu entwickeln. Es müssen klima- und umweltschonende Anbaumethoden eingesetzt und weiter entwickelt werden, derart hochgefährliche Gifte müssen verboten und Pestizide drastisch eingeschränkt werden. Die in der EU geplante Verlängerung der Zulassung von Glyphosat um weitere 10 Jahre sollte unbedingt gestoppt werden. 

 

Das dramatische Artensterben ist Teil einer begonnenen globalen Umweltkatastrophe, die längerfristig die Existenz der Menschheit in Frage stellt. Diskutiert wurde, dass die Verflechtung von Wirtschaft und Politik zu stark sei und aufgelöst werden müsse.Andere Teilnehmer sahen die Lösung weitergehend in einem grundlegend anderen System, in einer sozialistischen Gesellschaft, wo die Einheit von Mensch und Natur das Bestimmende ist und nicht Ausbeutung und Profit.

 

Insgesamt ein spannender Abend mit einem empfehlenswerten Film.