Aus dem Grundsatzprogramm der Umweltgewerkschaft e.V.:
„Um… eine globale Umweltkatastrophe abzuwenden, braucht es eine neue Qualität der Umweltbewegung und eine weltweit überlegene Kraft gegen die Hauptverursacher in Konzernzentralen, Banken und Regierungen. (…) Wir suchen den engen Schulterschluss zwischen Arbeiter- und Umweltbewegung und schließen uns auf der Grundlage gewerkschaftlicher Prinzipien als Umweltorganisation zusammen – lokal, national und international. Der Gewerkschaftsgedanke steht für den gemeinsamen Kampf um unsere existenziellen Lebens- und Zukunftsinteressen, für Kampfgeist, Solidarität und breitesten überparteilichen Zusammenschluss. Wir treten für eine gesellschaftliche Alternative ein, in der die Einheit von Mensch und Natur verwirklicht wird.”
Zu den Ortsgruppen
bitte ganz nach
unten scrollen!
21.10. bis 23.10.2021: Zweiter Hilfseinsatz für Betroffene der Extremwetterkatastrophe im Juli
2. Hilfseinsatz der Umweltgewerkschaft
vom 21.10 bis zum 23.10.2021
für Betroffene der Extremwetterkatastrophe Juli 2021
Vor 3 Monaten erlebte Deutschland die schlimmste Naturkatastrophe seit der Hamburger Sturmflut 1962. Zahlreiche Menschen starben, dieses Ereignis war die bisher teuerste Extremwetterkatastrophe in Deutschland.
Viele Menschen haben alles verloren, auch wenn die Hilfszahlungen jetzt angelaufen sind, herrscht noch immer Chaos in den betroffenen Gebieten.
Zahlreiche Häuser und Brücken wurden komplett zerstört, über 600 km Schienen, 2 Autobahnen und viele Straßen sind noch immer teilweise gesperrt.
Die Umweltgewerkschaft startet vom 21.10 bis zum 23.10.2021 ihren 2. freiwilligen Hilfs- und Solidaritätseinsatz für die Opfer der Überschwemmungen. Wir suchen noch immer Freiwillige, die sich an dieser Arbeit beteiligen möchten.
Wenn es genügend Interessierte gibt, kann auch noch am Sonntag, den 24.10.2021 gearbeitet werden.
Die Situation in den im Juli überschwemmten Gebieten ist teilweise noch kritisch, auch wenn die gröbsten Schäden mittlerweile beseitigt wurden.
Fast alle betroffenen Häuser sind mittlerweile geräumt und müssen zum großen Teil noch trocknen. Wir werden in jedem Fall einen Tag im Ahrtal arbeiten, welches die schlimmsten Schäden am 14.07.2021 erlitt. Für uns besteht wahrscheinlich auch die Möglichkeit in Bad Münstereifel mitzuhelfen bei der Bergung von Gegenständen, die von der Flut erfasst wurden. Dieser Termin wird kurzfristig mitgeteilt werden.
Es wird noch versucht einen Einsatz in Erftstadt-Blessem zu ermöglichen, wo es zu zahlreichen Problemen bei der Aufarbeitung der Katastrophe kam.
Mehr Informationen hierzu gibt es auf der Seite: Erftstadt.de
Bitte ruft bei allen Fragen oder wenn ihr unabhängig ins Ahrtal reisen wollt, die unten angegebene Telefonnummer an und denkt daran, dass es durch die Sperrung der Autobahnen und bei der Bahn zu erheblichen Verzögerungen kommen kann.
Unser Treffpunkt am Donnerstag, den 21.10.2021: Carl-Bosch-Straße
13-11, 53501 Grafschaft (Ahrtal), um 9:00 Uhr.
Dort ist ein Helfer-Shuttle-Bus für das Ahrtal im Einsatz, dieser Einsatz wird privat schon seit vielen Wochen von dem Besitzer eines Sanitätshauses organisiert: info: helfer-shuttle.de [1]
Bitte bringt geeignete unempfindliche Arbeitskleidung mit, feste Schuhe, wenn es geht auch Gummistiefel, FFP2 Masken, Arbeitshandschuhe, UG-Westen
Meldet Euch in jedem Fall bei der Telefonnummer 0152 57252399 an, wenn ihr mithelfen könnt. Es gibt wahrscheinlich Mitfahrgelegenheiten von Köln und Bonn.
Treffpunkt Bonn: 8:00 Uhr, Kölnstr. 45, 53111 Bonn.
Wenn Ihr mehrere Tage helfen wollt und noch eine Übernachtungsmöglichkeit braucht, helfen wir euch gern weiter.
Links:
------
[1] http://helfer-shuttle.de/
Demo am 6. November in Datteln
Protest am 6.11.2021: Für die Stilllegung des Kohlekraftwerk Datteln IV
Kommt zur Demonstration am Samstag, 6.11. um 11 Uhr 55 in Datteln, Persiluhr Neumarkt
Das Regionalteam West der Umweltgewerkschaft hat eine eine Demonstration in Datteln anlässlich des Weltklimaaktionstages am 6.11. angemeldet, arbeitet an der Vorbereitung und spricht Bündnis Partner an, beim nächsten Vorbereitungstreffen am 17.10 dabei zu sein. Die Bundesdelegiertenversammlung beschloss, einen Schwerpunkt in NRW auf den Kampf gegen das Kohlekraftwerk Datteln IV zu legen. Ein erstes Treffen fand schon am 6.10.2021 in Essen statt.
am 31. Oktober in Dortmund ein Filmabend zur Einstimmung:
https://www.umweltgewerkschaft.org/de/d-f/dortmund/1911-31-10-in-dortmund-filmabend-zur-kriminalgeschichte-von-datteln-iv.html
Neuerscheinung zu umweltverträglichen Verkehrssytemen
Wie kann ein umweltverträgliches Verkehrssytem verwirklicht werden?
Kann hier bestellt werden: Bestell-Übersicht
Wahlprüfsteine zur Bundestagswahl 2021:
Wahlprüfsteine der Umweltgewerkschaft zur Bundestagswahl 2021:
In dieser krisenhaften Situation nimmt, neben allen anderen Problemen, der Umschlag in die globale Umweltkatastrophe an Fahrt auf. Die ungeheure Flutkatastrophe in Belgien und Deutschland ist eine weitere dringliche Warnung. Die nächsten 10 Jahre werden entscheiden, ob wir noch eine lebenswerte oder eine immer weiter zerstörte Umwelt haben bis hin zum Kollaps der Erde. Aufgrund des wachsenden Umweltbewusstseins gibt es mittlerweile keine Partei mehr, die die Umweltfrage nicht in ihrem Wahlprogramm hat. Welche Partei soll man als umweltbewusster, kämpferischer, nachdenklicher Mensch nun wählen?
- Unterstützt eine Partei die Umweltbewegung in Theorie und Praxis gegen die drohende globale Umweltkatastrophe, oder hat sie in der Vergangenheit die Umweltkrise geleugnet oder kleingeredet und die Hauptumweltverbrecher in den Konzernen und Banken aktiv unterstützt?
- Will die Partei die Finanzierung der Umweltschutzmaßnahmen auf die Bevölkerung abwälzen, oder will sie die Umwelt schützen, indem sie die Verantwortlichen in Konzerne, Regierungen und Banken zur Kasse bittet.
- Findet ein Wahlkampf auf Basis überzeugender Argumente statt oder werden aus antikommunistischen Gründen andere Parteien, Organisationen und Bewegungen diskriminiert und demokratische Gepflogenheiten aufgegeben?
- Ist eine Partei in der Umweltbewegung zur gleichberechtigten Zusammenarbeit mit anderen Parteien und Organisationen auf antifaschistischer Grundlage bereit oder werden kapitalismuskritische oder kommunistische Organisation ausgegrenzt?
- Verkehrssystem: Wird die E – Mobilität als profitable Kapitalanlage gefördert oder wirklich genutzt für den Umweltschutz genutzt? Wird der Ausbau eines entgeltfreien und attraktiven öffentlichen Personennahverkehrs gefördert und der Abbau des Individualverkehr gefördert? Wird der Güterverkehr auf Schiene, kostenlose Werkbusse gefordert.
- Energiepolitik: Wollen sie die erneuerbaren Energien in Deutschland konsequent und rasch ausbauen oder vom Ausland importieren? Wird die Atomkraft konsequent abgelehnt oder wird Atomtechnologie als Brückentechnologie verharmlost?
- Will die Partei weltweite Umweltprobleme wie Artensterben und Regenwald angehen und allseitige Umweltforderungen stellen und nicht nur alles auf Klima reduzieren.
- Verteidigt die Partei die Arbeiterinteressen und unterstützt wichtige gewerkschaftliche Forderungen wie den Kampf gegen Stellenabbau und für umweltverträgliche Arbeitsplätze, gleicher Lohn in Gesundheitsberufen oder Arbeitszeitverkürzung bei vollem Lohnausgleich?
- Steht die Partei für konsequenten Gesundheitsschutz und gegen gesundheitsschädliche Arbeitsbedingungen und will das Gesundheitswesen dafür ausbauen und kämpfen gegen Krankenhausschließungen oder verteidigt sie die Profitlogik im Gesundheitswesen?
- Steht die Partei für den Kampf gegen Armut weltweit und internationaler Widerstand gegen die Umweltkatastrophe oder rechtfertigt sie die „Verteidigung der nationalen Interessen“ im verstärkten Konkurrenzkampf und den Kampf um die letzten natürlichen Ressourcen?
- Sieht die Partei Umweltzerstörung als Fluchtursache und fordert das Recht auf Asyl und ist gegen Abschiebungen und für das volle Arbeitsrecht von Flüchtlingen oder werden Flüchtlinge als Problem und Menschen 2. Klasse behandelt?
- Soll man überhaupt wählen? Ja, aber nicht im Sinne von Illusionen in die Parteien, sondern im Sinne von einer aktiven Haltung, mit der Wahl die Umweltbewegung voranzubringen.
- Ist diese Partei eine faschistische, rassistische oder religiös- fanatische Partei? Diese Parteien können wir aus Prinzip nicht wählen, weil sie den Widerstand spalten und unterdrücken.
2.BDV Resolution: Gesundheitsschutz
2. Bundesdelegiertenversammlung - Resolution Gesundheitsschutz
Für ein Gesundheitswesen, in dem der Mensch im Mittelpunkt steht und nicht der Profit!
Chronische Vergiftung der Bevölkerung ist inzwischen eine Massenerscheinung. Schichtarbeit und Überausbeutung, Luftverschmutzung v.a. in den Städten, Massentierhaltung, durch Lebensmittelkonzerne bewusst herbeigeführte Fehlernährung, Zunahme von Zoonosen, Zunahme von Pandemien wie Corona, Zerstörung der Wälder, zusammengedrängtes Leben in Megacities, Abbau und Privatisierung des Gesundheitswesens und vieles mehr bedrohen Gesundheit und Leben des größten Teils der Menschheit.
Trotz großer medizinischer Fortschritte liegen die Gesundheitssysteme in vielen Ländern in Trümmern und die Umweltmedizin fristet ein Schattendasein.
Dagegen wachsen weltweit Empörung und aktiver Widerstand bei den Beschäftigten im Gesundheits- und Pflegebereich und in der Bevölkerung.
Umwelt- und Gesundheitskrise hängen eng miteinander zusammen, bedingen sich gegenseitig, daher ist der Gesundheitsschutz wichtiger Teil unserer umweltpolitischen Arbeit. Dazu wollen wir auch mit VERDI zusammenarbeiten und zahlreiche neue Mitglieder aus dem Gesundheitswesen gewinnen. Wir fordern:
- Kostenloser und ausreichender Gesundheitsschutz für alle! Das Recht auf gesundheitliche Versorgung ist Menschenrecht!
- Für ein einheitliches Krankenversicherungssystem
- Gegen Überausbeutung der Beschäftigten im Gesundheitswesen: Neueinstellungen und Erhöhung der Ausbildungsplätze, deutliche Lohnerhöhungen!
- Erhöhung der Arbeitsschutzmaßnahmen in allen Betrieben.
- Beseitigung der vielfältigen Ursachen der chronischen Vergiftung der Bevölkerung auf Kosten der Verursacher!
- Für eine gesunde Ernährung! Schluss mit der Massentierhaltung!
- Durchsetzung von Maßnahmen zur Beendigung von Pandemien!
- Aufhebung des Patentschutzes bei wichtigen Impfstoffen!
- Umfassende Erforschung und Behandlung umweltbedingter Erkrankungen!
- Umfassende Maßnahmen zum Schutz der menschlichen Gesundheit gegen Extremwetterfolgen und Kampf gegen ihre Ursachen!
2.BDV Resolution: Solidarität ist unsere Verpflichtung
Resolution der zweiten Bundesdelegiertenversammlung
Solidarität ist unsere Verpflichtung
1. In der nächsten Woche berichten alle Delegierten von der wichtigen Auseinandersetzung auf der BDV über die Flutkatastrophe und ziehen praktische Konsequenzen daraus. Sie planen Hilfseinsätze und Finanzaktivitäten und melden das bis zum 06.08. an den Bundesvorstand.
2. Wir organisieren vom 8.8. bis zum 19.8. Aktionstage zur Hilfe in den Flutgebieten. Abschluss davon ist das Musikfestival am 27. und 28.08.2021.
3. Die Ortsgruppe Köln ruft zum Arbeitseinsatz am Sonntag 8.8. auf. Interessenten bitte beim Bundesvorstand melden: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
4. Organisiert mit eurer Orts-/Regionalgruppe Spendeneinsätze und Finanzaktivitäten wie Flohmarkt, Einsätze, Essensverkauf, … Wir verbinden alle diese Finanzaktivitäten immer mit der Verankerung und Stärkung der Umweltgewerkschaft.
5. Bei der Übergabe der Spenden stützen wir uns auf unsere Mitglieder in Hagen, Köln, Trier. Sie beraten sich mit dem Bundesvorstand und dieser gibt bis 8.8. bekannt, wohin die Spenden gehen, bzw. wofür sie verwandt werden.
6. Es geht nicht nur um die Bewältigung der Folgen. Wir kämpfen gegen ihre Ursachen: Die NRW-Umweltgewerkschaftsgruppen übernehmen als gemeinsames Kampffeld den Kampf zur Stilllegung des Kohlekraftwerks Datteln IV und übernehmen gemeinsam die Verantwortung, dass bis zum Jahresende eine Umweltgewerkschaftsgruppe in Datteln aufgebaut ist
BILDBERICHT: Eindrücke vom Fluthilfeeinsatz der Umweltgewerkschaft im Ahrtal (ERGÄNZT)
Das Ahrtal von der Eifel bis zum Rhein im Überblick:
Auf dem Weg zum Einsatzgebiet durch Kleingartenanlagen: angespülte Getränkekisten ohne Ende....
...Schwemmholz und Flaschen...
Dann beginnt das Naturschutzgebiet, der Wald vor der Ahr-Mündung in den Rhein:
Nach kurzer Einweisung und Sicherheitshinweisen geht's los mit der Kisten- und Flaschensammlung:
Große Tragesäcke erleichtern zumindest die Plastikflaschen-Sammlung:
Aber das ständige Bücken macht sich trotzdem bald im Rücken bemerkbar:
Auf den angrenzenden Wiesen stapeln sich die Kisten, gesammelt von unsern Vorgängern:
Der angeschwemmte Container mitten im Naturschutzgebiet zeugt von der ungeheuren Wucht der Wassermassen. Er ist aufgeplatzt und hat tausende Sportbälle "entlassen" - wahrscheinlich bis in die Nordsee!
Einer unserer Sammelplätze für Kisten und Säcke:
Ein Anwohner postet ein persönliches Dankeschön auf Facebook, Flasche Wein inklusive - wie schön!
Dienstag früh regnet es -
wir nutzen den Vormittag für einen Infostand und Mitgliederwerbung für die Umweltgewerkschaft auf dem Wochenmarkt in Koblenz:
Die völlig zerstörte Radweg-Brücke über die Ahr, kurz vor ihrer Mündung in den Rhein:
Verbogene Eisenbahnschienen, weggespülte Straßen:
Aufräumarbeiten in Bad Neuenahr: die ganze Innenstadt war meterhoch überflutet, Geschäfte, Restaurants, Schulen, Wohnungen teils bis zur 1.Etage unter Wasser:
Am dritten Tag waren wir vom "Team Umweltgewerkschaft" zu Sechst - und schlossen uns um 17 Uhr dem regelmäßigen Mittwochabend-Einsatz der örtlichen Naturschutz-Bürgerinitiative an. Rund 25 Leute kamen zusammen, wurden instruiert und legten dann los. (Ein Redakteur des WDR war die ganze Zeit mit dabei und will am Freitag einen Filmbericht auf der WDR-Regionalseite Bonn bringen - wir sind gespannt)
Mit "Kette" wurden die Kisten-Haufen aus dem ganzen Wald ruckzuck nach vorn zum Sammelplatz transportiert. Immer wieder schön zu sehen, wie ein organisiertes Kollektiv von Menschen weit mehr leisten kann als die gleiche Anzahl Einzelpersonen!
Mit dem Trecker wird nach und nach alles eingesammelt und zu einer Deponie gefahren.
Die Bevölkerung bedankt sich an vielen Stellen im Ahrtal für die tausenden von Helferinnen und Helfern, die seit der Flutkatastrophe solidarisch und selbstlos vor Ort mit angepackt haben und weiterhin anpacken, um die Schäden nach und nach zu beseitigen. Wir freuen uns, dazu etwas beitragen zu können!
Und auch viele Flüchtlinge aus Syrien freuen sich, dass sie helfen können! Bei unserem kurzen Besuch in Bad Neuenahr sehen wir an jeder Ecke kleine Teams arbeiten. Sie haben unmittelbar nach der Flut eine Facebook-Gruppe „Syrische Freiwillige in Deutschland“ eingerichtet und deutschlandweit zu den Hilfseinsätzen mobilisiert, wie wir aus einer Zeitungsreportage erfahren. Internationale Solidarität "live"!