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Protest gegen radioaktive Verseuchung Pazifik Berlin 8.6.21 01

Etwa 150 bis 200 Menschen fanden sich im Berliner Aktionsbündnis "Kein radioaktiver Pazifik!" zusammen zu einer Protestkundgebung vor dem Brandenburger Tor am Welttag der Ozeane (jedes Jahr 8.Juni). Über 1 Million Tonnen radioaktiv verseuchtes Wasser will der Atomkonzern TEPCO aus der Fukushima-Atomruine in den den nächsten Jahren in den Pazifik leiten! In vielen Beiträgen wurde das Märchen von der angeblichen "Verdünnung" der Radioaktivität durch den Pazifik widerlegt. Erst wird es verdünnt... und dann reichert es sich in der maritimen Nahrungskette wieder an bis es über Fischfang schließlich den Menschen erreicht. Außerdem völlig unberücksichtigt bleiben die vielfachen Wechselwirkungen mit anderen Umweltbelastungen, dem Mikroplastik im Blut, dem Glyphosat im Körper, dem hochgiftigen PCB im Fettgewebe, und so weiter und so fort...

Der Redebeitrag der Umweltgewerkschaft griff die ganze dahinterstehende Weltanschauung des sogenannten "Positivismus" an: immer nur das Nächstliegende zu sehen, das "einfach positiv Vorhandene" - und damit jede tiefere Gesetzmäßigkeit, jeden Gesamtzusammenhang zu leugnen: "Das bisschen schwach radioaktive Kühlwasser in dem riesigen Pazifik, das ist nun wirklich kein Problem!!" DOCH, IST ES!  Völlig klar, dass diese Weltanschauung den kapitalistischen Konzernen wie TEPCO gut in den Kram passt. Immer nur das, was unmittelbar "positiv" vor der Nase liegt, immer nur der heutige Profit, der heutige Börsenkurs - was interessiert schon morgen und übermorgen? Was interessieren schon die ganze Biosphäre, die zukünftigen Generationen?

Es wurde deutlich, dass die Umweltbewegung eine wissenschaftliche Weltanschauung braucht, eine Weltanschauung, die vom dialektischen Gesamtzusammenhang von Mensch und Natur ausgeht, um mit der globalen Umweltkrise fertig zu werden.

Und um eine befreite Gesellschaft zu erkämpfen, wo die Einheit von Mensch und Natur Leitlinie des gesellschaftlichen Handelns ist - und nicht der Profit!  15 Magazine der Umweltgewerkschaft fanden interessierte Käufer, vor allem nach unserem Redebeitrag. Eine weiter gefestigte Zusammenarbeit mit den koreanischen und japanischen Umweltaktivisten war vielleicht das wichtigste Ergebnis dieses Tages...

(Aktionsbündnis in alphabetischer Reihenfolge: European Chapter of Green Party Korea, Feministische Partei Die Frauen, Frauenverband Courage, Friedensglockengesellschaft e.V., Solidarität International, Internationalistisches Bündnis, IPPNW Germany, Korea Verband e.V., Koreanische Krankenschwestern und Pfleger e.V., Korean Womens' International Network Germany, Omas gegen Rechts, Sayonara Nukes Berlin, Solidarity of Korean People in Europe, Umweltgewerkschaft)

 

Protest gegen radioaktive Verseuchung Pazifik Berlin 8.6.21 02