Am Bahnhof Buir waren schon Mengen an Leuten versammelt, und es strömten stetig neue dazu, bis wirklich unübersehbar eine sehr bunte Mischung zusammenkam. Ich war im Namen der Umweltgewerkschaft unterwegs, um unsere Solidarität kundzutun und aktive Unterstützung zu zeigen, hatte Lebensmittel und Ausrüstungsgegenstände für die Waldbesetzer dabei.
Da stand ich nun mit schwerem Gepäck am Bahnhof, allein (der Demozug hatte sich schon in Bewegung gesetzt), doch fest entschlossen, die ganzen Sachen ins Wiesencamp zu bringen. Mit Hilfe von solidarischen Menschen wurde das doch in die Tat umgesetzt.
Das Gepäck auf mehrere Schultern verteilt, holten wir den Demozug ein, bei einem Zwischenstopp mit Musik und Kundgebung an der Mahnwache. Mehrere Tausend Menschen waren versammelt, immer unter starker Beobachtung der hochgerüsteten Polizei und SEK und Hubschraubern aus der Luft.
Wir näherten uns in der Masse dem Wald; an der Kiesgrube fanden unschöne Dinge statt, entwürdigende Schikanen der Polizei, "Kesselbildung", Schubsereien, selbst Kinder wurden traktiert!! (Augenzeugenberichte mehrerer Teilnehmer)
Auf der Wiese, das Camp bereits in Sichtweite, wieder taktisches Katz- und Maus-Spiel seitens der hochgerüsteten Polizei-Armee, die "Staatsgewalt" zeigt ganz klar, welche Interessen sie hier schützt, nämlich NICHT die Interessen der Bevölkerung, die ihren Wald erhalten will und für gesunde Umwelt kämpft, nein, ganz klar wurde abgeriegelt derart, dass auch wirklich allen klar war, die NRW-Regierung macht sich zum Erfüllungsgehilfen von RWE in Sachen Umweltzerstörung und Kriminalisieren von Bürgern und Umweltaktivisten.
Der ganze, riesige Flugplatz war komplett in einem Ring polizeilich abgeriegelt, wir Demonstranten befanden uns auf der Wiese "im Kessel", Wasserwerfer, Räumfahrzeuge dabei, Hundeführerschaften und berittene Einheiten wurden im Hintergrund gehalten! So wurde eine angemeldete Veranstaltung verhindert und sabotiert!
Das Hin und Her zog sich bis abends, das "Waldfest" hatte sich auf das Areal um die Mahnwache verlagert, mit Info-Point, Essen und Trinken, und Bands traten auf. Junge Menschen halfen mir gegen Abend, alles Gepäck zur Mahnwache zu bringen; erneutes Umpacken, rumfragen, schließlich sollte alles mit der morgendlichen Versorgung am nächsten Tag ins Camp. Dann die Info, zum Wiesencamp, welches "nicht illegal" ist, darf die Polizei auch nicht hindern, die müssen euch durchlassen. Allerdings waren Sachen wie Stirnlampen, Batterien etc. weiterhin verboten. Mit einer Aktivistin aus Krefeld machte ich mich inzwischen schon abends auf den Weg, endlich, um 22 Uhr 30 hatten wir es geschafft!!!
Dann gemeinsames Zeltaufbauen, Schlafplatz suchen, alle waren erschöpft, die "sanitäre Lage" auf dem Camp ist mehr als schwierig, weshalb dieser Support für mich schwierig und körperlich belastend ist. Allerdings ist die Solidarität mit den Baumbeschützern und Waldleuten für mich so extrem wichtig, dass ich manchmal über Grenzen gehe! (Und jetzt Pause brauche, liebe Freunde!)
Dieser Wald (und nicht nur dieser) ist LEBENSKRAFT für uns alle!