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Der aktuelle Sonderbericht des Weltklimarats IPCC vom 8. August 2019 zeigt auf, dass die Entwicklung hin zu einer globalen Klimaheißzeit schneller verläuft, als er selbst das bisher angenommen hat. Mit erwarteten katastrophalen Folgen für die Welternährung. Bereits aktuell wird eine Erwärmung von 1,5°C seit vorindustriellen Zeiten auf den Landmassen der Erde erreicht. Wirksame Klimaschutzmaßnahmen sind überfällig. Auch in Göttingen.

Von den Stadtwerken wird am kommenden Freitag den 23.8.19 eine große Holzverbrennungsanlage, genannt „Biowärmezentrum“ eröffnet. Es soll 16.000 Tonnen Holz jährlich verbrennen für gerade mal 2% des Göttinger Wärmebedarfs. Täglich werden 10 große Lastwagen Holzlieferungen aus dem weiteren Umland benötigt. Prof. Dr. Christian Jooß vom Bündnis gegen das Holzwärmezentrum: „Holzverbrennung in diesem Ausmaß ist abzulehnen. Es ist nicht klimaneutral. Anstatt Kohlenstoff im Holz als wichtigen Bau- und Dämmstoff zu binden und damit die CO2 Konzentration in der Atmosphäre zu senken, wird CO2in großen Mengen freigesetzt. Schon heute geht 50% des in Deutschland wachsenden Holzes in die Verbrennung. Die dafür notwendigen Wald-Monokulturen sind durch Trockenheit und Borkenkäfer in Deutschland großflächig kollabiert. Ein wachsender Holzanteil wird importiert, unter anderem Tropenholz.“

Durch Verbrennung wird der Stoffkreislauf des Waldes nachhaltig gestört.Die entstehenden Holzaschen und Filterstäube sind giftiger Sondermüll und müssen auf Sondermülldeponien gebracht werden. Das entzieht den Wäldern wichtige Nährstoffe.

Wissenschaftler, wie Prof. Dr. Rolf Bertram haben schon seit Bekanntwerden der Planungen vor den gesundheitsgefährdenden Schadstoffemissionen gewarnt. Die Stadtwerke berufen sich auf Grenzwerte. Diese sind jedoch seit Jahrzehnten in der Kritik. Bertram führt aus: „Es entstehen große Mengen an giftigen Abgasen, wie Stickoxide, giftige flüchtige organische Verbindungen, die zum Sommersmog beitragen bis hin zu Dioxinen. Ebenso große Mengen an Ultrafeinstäuben. Diese verursachen sehr ernste Gesundheitsschäden. Die eingesetzte Filtertechnik ist primitiv und kann das nicht zurückhalten. Die heutigen gesetzlichen Grenzwerte erlauben diese Emissionen. Von industriellen Interessengruppen wird seit Jahrzehnten eine Anpassung an den notwendigen Gesundheitsschutz der Bevölkerung verhindert.

Schon im Jahr 2010 kündigte der damalige Oberbürgermeister Meier (SPD) einen Klimaschutzplan an. Es wurde dort verkündet, dass die Stadt Göttingen die Treibhausgasemissionen bis zum Jahr 2020 um 40% senken würde. Seither ist jedoch kaum etwas Wirksames geschehen. Die als „Biowärme“-Zentrum bezeichnete Holzverbrennungsanlage soll nun „Klimaschutz“ suggerieren. Ein Greenwashing-Begriff. Der Mehrheitsaktionär der Stadtwerke ist die Stadt Göttingen, die damit maßgeblich auf die Entscheidungen Einfluss nimmt.

Beteiligte des Bündnisses gegen die Holzverbrennungsanlage haben mehrfach Alternativen für saubere erneuerbare Energien vorgeschlagen. Alleine die Errichtung von solarthermischen Anlagen auf allen geeigneten Dächern Göttingens könnte den Verbrauch fossiler Energieträger (Erdgas und Erdöl) für die Wärmeerzeugung um mindestens 50% senken. Bei der Diskussion dieser sauberen Alternativen haben Vertreter der Stadtwerke zugegeben, dass die Holzverbrennungsanlage aus Profitgründen errichtet wird. Das Bündnis gegen die die Holzverbrennungsanlage erklärt: „Diese Holzverbrennungsanlage hat mit Umweltschutz und erneuerbaren Energien nichts zu tun. Verbrennung kann keine Energiegewinnungsmethode der Zukunft sein.

Am 23.8.19 soll nun von den Stadtwerken Göttingen die Holzverbrennungsanlage an der Hildebrandtstr / Ecke Maschmühlenweg eingeweiht werden. Anlässlich der Eröffnung am 23.8. ruft das Bündnis zu einer Kundgebung um 14:00 Uhr vor der Holzverbrennungsanlage auf, unter dem Motto „Holzverbrennung aus Profitgründen? – Uns stinkt‘s!“.  Das Bündnis fordert:

Keine Inbetriebnahme des Holzverbrennungszentrums! Umfassende Sofortmaßnahmen für Klimaschutz!

Umweltgewerkschaft Göttingen, Naturfreunde Göttingen, Internationale Ärzte für die Verhütung des Atomkrieges (IPPNW) – Göttingen, MLPD Göttingen, Rebell Göttingen, Lichtenborner Kräuter.

Kontakt: Christian Jooß, Brahmsstr. 9, 37085 Göttingen. Tel 01743884485. Email: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

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