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Die breite Vielfalt des Internationalistischen Bündnisses spiegelte der Hamburger Auftritt zum Umweltkampftag. Am zentralen Ort mit Blick auf den Altonaer Bahnhof hatten wir uns versammelt und machten unsere Positionen kund - beginnend mit den Jüngsten und ihren Zukunftsaussichten, über Frauen,

Politik, Gesellschaft und weltweite Verflechtungen und Probleme. In zwei Durchläufen während rund zwei Stunden, abwechslungsreich unterbrochen mit musikalischen Einlagen aus dem grossen Repertoire von Peperon, unseren Begleitmusikern.

Der Bahnhof Altona und die angeschlossenen Wohngebiete und Stadtteile sind gewählt worden, weil der Hamburger Senat aus Spd und Grünen hier eine Politik der Zentrumsenthauptung durch den geplanten Abriss des Bahnhofs plant. Statt mitten im Stadteilzentrum einen wesentlichen bundesdeutschen Regional- und Fernbahnhof zu haben, mit Einkaufs- und Parkmöglichkeiten sowie direkten Umstieg in den ÖPNV, soll der vorhandene zugunsten von Boden- und Wohnspekulationen weitab vom Schuss zwischen einem Friedhof und Kleingewerbe gequetscht werden. Bietet der angesprochene ÖPNV noch die Chance den Staus zwischen Hafengebieten und Autobahn-Elbtunnel zu entgehen, so soll Altona autogemäss noch weiter angepasst werden. Als wenn sich bei einem grünen Verkehrssenator noch nicht herumgesprochen hat, dass weitere Autotrassen noch mehr Verkehr anziehen.

Über Jahrzehnte hinweg war und blieb die Hamburger Grünenpolitik abenteuerlich, daran hat sich nichts geändert. Mit der CDU stimmten die Grünen für den Bau einen riesigen stadtnahnen Kohlekraftwerks, zu einem Zeitpunkt als Mitdenkende den Stopp der umweltverpestenden Kohleverbrennung schon längst forderten.
Statt intelligente und kostenparende neue Verflechtungen des Schienenverkehrs heute anzudenken, die Betonung liegt auf zeitnah, wird ein Gigaprojekt als Riesenbahntunnelanlage vom Hauptbahnhof quer unter Stadt hindurch in die Perepherie angedacht. Mit einer Fertigstellung vielleicht um 2035 - wo letztlich längstens eine Komplettumstellung des Verkehrs bereits jahrelang abgeschlossen sein muss. Somit erklärt sich selbst, wem die teuersten Lösungen nutzen, der Bauindustrie mit ihren Profiterwartungen und Verteuerungen a la Stuttgart 21.

In einer Zeit, wo das Zusammentreffen von einigen Krisen, wie Umwelt-, Verkehr-, Produktion- und Hafen mit weltumspannenden Fragen in der Hansestadt sich bündeln, gibts von der herrschenden Politik keine Antworten.
Der Umweltkampftag ist neben anderen öffentlichen Auftritten für uns die richtige Gelegenheit, der bürgerlich-herrschenden Politik die passenden Noten zu erteilen: Schlimm, schlecht und weiterhin schlechter!