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BEITRAG zum Ukrainekrieg bei der Kundgebung am 24.02.2023

Liebe Kriegsgegner:innen, liebe Umweltfreunde,

 

wir Umweltgewerkschafter:innen verurteilen in aller Entschiedenheit die fortgesetzte Aggression des Putin-Regimes gegen das ukrainische Volk. Was hat es mit einer angeblichen Bekämpfung von Neofaschisten zu tun, wenn Wohngebiete und Kraftwerke bombardiert werden und Menschen erfrieren müssen?

Und die Raketen, schwere Artillerie und Kampfpanzer aus den USA, der EU und insbesondere Deutschland sollen Menschenleben retten? Um Menschenleben geht es überhaupt nicht. Russland auf der einen und USA und EU auf der anderen Seite haben imperialistische Interessen gegenüber der Ukraine. Schon weit mehrere 10.000 Menschenleben auf russischer und ukrainischer Seite sind in diesem Krieg vernichtet worden. Unsere Solidarität gehört den Menschen und deshalb fordern wir einen sofortigen Waffenstillstand. Nach Abzug der russischen Truppen aus der Ukraine muss ein entmilitarisierter Korridor zwischen Russland und NATO-Staaten eingerichtet werden.

 

In diesem Krieg werden nicht nur Menschen umgebracht, sondern auch die Umwelt wird durch die Truppen auf beiden Seiten in riesigem Umfang verwüstet und verseucht. Bei der Kriegführung selbst werden riesige Mengen an klimaschädlichen Gasen freigesetzt. Ein Leopard 2-Panzer verbraucht auf 100 km 414 Liter Treibstoff. Allein im Irakkrieg wurden in 4 Jahren 141 Mio Tonnen CO2- Äquivalent freigesetzt. Das entspricht 25 Mio Autos zusätzlich für ein Jahr. Und in Deutschland sorgt die Regierung dafür, dass die Kohlekraftwerke weiter laufen. Wirtschaftsminister Habeck schließt langlaufende Verträge mit USA und Katar ab, um klimaschädliche Frackingas zu importieren und der Betrieb der Gasterminals an Nord- und Ostsee ist auf einen Betrieb über mehrere Jahrzehnte ausgelegt.

Die großen Energiekonzerne haben für das letzte Jahr einen offiziellen Reingewinn von fast 200 Mrd $ ausgewiesen. Für sie sind die enorm gestiegenen Gas/Öl- und Strompreise ein Paradies. Sie haben allergrößtes Interesse daran, dass fossile Energieträger weiter verbrannt werden und der schnelle Ausbau erneuerbarer Energien gebremst wird. Ihnen ist es nur recht, wenn der Krieg in der Ukraine weitergeführt und damit die profitablen Energiepreise gerechtfertigt werden. Hören wir doch die Außenministerin Baerbock, die auf die verlängerten Laufzeiten für Kohlekraftwerke angesprochen wurde: „Ja, das ist der Preis, den auch wir zahlen für diesen Krieg von Herrn Putin..“ Wir zahlen aber nicht nur Höchstpreise für Energie, wir sollen auch zahlen mit einer globalen Umweltkatastrophe. Da sind inzwischen unumkehrbare Entwicklungen eingetreten wie das schnelle Abschmelzen der Gletscher oder das Auftauen der Permafrostböden. Wir erleben schon in Mittel- und Nordeuropa massive Waldbrände. Frau Boerbock, wir wollen weder zahlen für einen verbrecherischen Krieg in der Ukraine, in dem die Gefahr eines atomaren Weltkrieges steckt. Wir wollen nicht zahlen für die Höchstprofite der Energiekonzerne und ebenso wenig wollen wir zahlen mit einer globalen Umweltkatastrophe. Dieser Krieg muss so schnell wie möglich beendet werden.

Schluss mit den Waffenlieferungen aus Deutschland an die Ukraine.

Keine Aufrüstung der Bundeswehr. Stoppen wir das sog. Sondervermögen von 100 Mrd €.

Wir brauchen einen aktiven Widerstand gegen die Verbrennung fossiler Energieträger und einen schnellstmöglichen Übergang zu 100% erneuerbaren Energien! Macht mit in der Umweltgewerkschaftsgruppe Lübeck