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„Echt – Stark – Grün“ : Dieser Slogan stand auf den Schutzwesten unserer Besuchergruppe. Was ist daran grün, fragte einer? Erwartungsgemäß stand bei der Führung durch das beeindruckend große Werk nicht der Klimaschutz im Vordergrund. Das Problem: Die Zementherstellung (inklusive Klinker etc.) emittiert weltweit 8 % der klimaschädlichen Gase und die weltweite Bauindustrie sogar 38%. HeidelbergCement Turm

Grund genug für die UG Ulm, eine Werksbesichtigung in ihr Programm aufzunehmen.

Im nahegelegenen werkseigenen Steinbruch wird der Kalkstein (und weitere Rohstoffe) abgebaut und anschließend elektrisch (1 Million Watt!) klein gemahlen. Der gewaltige Drehrohrofen ist das Kernstück der Klinkererzeugung. Die notwendige extrem hohe Temperatur von 1450 Grad erzeugt man mit Braunkohlestaub aus dem Hambacher Tagebau und hält sie aufrecht mit Sekundärbrennstoff. Das ist konditionierter Müll, aus Siedlungsabfällen und aus dem Gelben Sack. Ganze Autoreifen werden nicht mehr, so wie früher, verwertet. Heute werden kleingehäckselte Abfälle mit einer ganz bestimmten Zusammensetzung bestellt und angeliefert. Ein Fortschritt?HeidelbergCementRohrofen

Unterschätzt hatten wir das Ausmaß der Transporte in das Werk und aus dem Werk. Eine Million Tonnen werden während der Hauptbauperiode auf Lkw mit 25 Tonnen Nutzlast geladen. Das sind 40.000 LKW im Jahr, die rausgehen. Die Gemeinde Schelklingen und umliegende Orte sind darüber nicht glücklich, die Umwelt auch nicht. Ökologischere Bahnverladung findet kaum mehr statt.

HeidelbergCementKontrollzentrum

Welche Alternativen gibt es? Recycelter Beton wird bereits in der Bauindustrie eingesetzt, aber da ist Luft nach oben. Die kapitalistische Bauwirtschaft profitiert von einer begrenzten Haltbarkeit der Bauwerke – "das machten schon die alten Römer besser", meinte ein Besucher ironisch. Alternative Baustoffe müssen weiter erforscht werden, aber selbst Holz als Baustoff ist noch lange nicht ausgereizt! Vor allem aber muss die Klinker- und Zement- bzw. Betonherstellung klimaneutral erfolgen. Das CemZero-Projekt in Schweden weist nach, dass fossilfreie, elektrische (plasmabasierte) Technologien dazu bis 2030 in der Lage wären.

Und das fordert auch die Umweltgewerkschaft: Klimaneutrale Zementproduktion bis 2030! 

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