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 Anfang September begann in Peru ein landesweiter Streik der Bergarbeiter. Es geht um die Durchsetzung einheitlicher Tarife in allen Minen, gegen die Verschlechterung der Arbeitsgesetzgebung (Erleichterung von Entlassungen und Zeitarbeit), und auch um die Verbesserung des Umweltschutzes in den Minengebieten. Nach einigen Tagen und brutalen Polizeieinsätzen wurde der Streik Mitte September ausgesetzt. Gestern wurde er wieder aufgenommen. In Lima kommen etwa 400 Bergarbeiter verschiedener Belegschaften im Haus der Bergarbeiter („Casa de los Mineros“) zusammen, um die Situation zu beraten. Wir platzen mitten hinein in die laufende Versammlung.

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Engagierte Redebeiträge, die Leute klatschen begeistert, geballte Fäuste. Viele Transparente der verschiedenen Minenbelegschaften, eine kämpferische Stimmung.

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Jesús von CANTO VIVO macht uns mit einigen Arbeitern bekannt. Einer war auch auf der internationalen Bergarbeiterkonferenz in Indien 2018 und kennt Bergarbeiter aus Deutschland. Sie freuen sich sehr über unseren Solidaritätsbesuch. Natürlich können wir sprechen. Gernot betont in seiner kurzen Ansprache auf spanisch, dass Arbeiter- und Umweltbewegung zusammengehören:

.... muss heute jeder Streik auch die Umweltfrage mit einschließen. Was nützt uns ein Arbeitsplatz, wenn man im Land nicht mehr leben kann? Weil es wegen der Klimakrise zu heißt geworden ist? Oder weil es kein Wasser mehr gibt? Oder weil es vergiftet ist? Wir brauchen beides: Gut bezahlte Arbeitsplätze UND eine gesunde Umwelt, für uns und unsere Kinder! (...)   ...wir müssen uns mit der Umweltbewegung zusammenschließen, mit der Jugend, die für die Rettung des Planeten kämpfen will. Alle gemeinsam sind wir viel stärker als die Kapitalisten und ihre Regierungen! Alle gemeinsam können wir ein besseres Leben erkämpfen. Alle gemeinsam können wir die Erde vor dem Kollaps retten! Hoch die internationale Solidarität!”

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Großer Beifall, auch für unser spanischsprachiges Transparent der Umweltgewerkschaft. Einer wollte gleich seine Minero-Weste gegen eine Umweltgewerkschafts-Weste tauschen.

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Auf dem Hof ein ständiges Foto-shooting mit uns. Gefreut haben wir uns auch über die Frauen der Bergarbeiter, die mit eigenem Transparent gekommen waren. Schade, dass wir kaum Gelegenheit hatten, von ihren Erfahrungen zu hören. Eine junge Frau, Aktivistin einer sozialen Organisation zur Unterstützung der Bergleute, spricht uns an. Wie es der Zufall will: Sie hat in Berlin studiert und spricht gut deutsch. Sie interessiert sich sehr für die Arbeit der Umweltgewerkschaft, fragt nach dem Verhältnis zur IG Metall und meint, dass die Umweltfrage in den peruanischen Gewerkschaften noch viel wenig aufgegriffen wird. Wir tauschen unsere Nummern aus und wollen in Kontakt bleiben.

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