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35.000 protestierten am 14.1. vor Ort gegen die Abbaggerung von Lützerath und die weitere Braunkohleverbrennung.

Auch Umweltgewerkschafter*innen waren dabei und wurden Zeugen teils extremer Polizeigewalt, was in den Massenmedien verharmlost wird. Wir dokumentieren untenstehend nach den Bildern eine aktuelle Presseerklärung der „Parents for Future“ unter dem Titel:

„Stoppt die Gewalt gegen unsere Kinder und Enkelkinder in Lützerath!“

 UG bei Lützerath Demo 14.1.23 01

UG bei Lützerath Demo 14.1.23 02

Screenshot youtube video Lützerath 14.1.23 03

Screenshot youtube video Lützerath 14.1.23 04

Screenshot youtube video Lützerath 14.1.23 02

Screenshot youtube video Lützerath 14.1.23 01

Pressemitteilung
14.01.2023
Stoppt die Gewalt gegen unsere Kinder und Enkelkinder in Lützerath!
Parents for Future Germany und Grandparents for Future Deutschland
fordern den Polizeipräsidenten Aachen, Dirk Weinspach und die politisch
Verantwortlichen, NRW Innenminister Reul, NRW Ministerpräsidenten
Wüst und NRW Klimaschutzministerin Neubaur dazu auf, die Gewalt
gegen friedliche Aktivisti in Lützerath sofort zu stoppen und die Arbeit
der Journalist*innen und Sanitäter*innen nicht weiter zu behindern!


Seit Beginn der Räumung von Lützerath steigt die Zahl der Meldungen von Polizeigewalt gegen
friedliche Aktivisti, unter denen sich eine Vielzahl von Kindern und Enkelkindern von Parents
for Future und Grandparents for Future befinden. Die Fotos und Berichte reichen von Schlägen
gegen Kopf und Bauch, Schmerzgriffen, Einsatz von Pfefferspray und Schlagstöcken, etlichen
Kopfplatzwunden, bis hin zu gefährlichen Räumaktionen der Tripods und Hochseile und
lebensgefährlichen Baumfällungen in unmittelbarer Nähe von besetzten Strukturen, die das
Leben der Aktivisti gefährden. Diese Brutalität und unverhältnismäßige Polizeigewalt ist nicht
zu rechtfertigen und trifft Aktivisti, die ohne Gegenwehr am Boden sitzen oder in
Baumhäusern ausharren.


Durch das weitere Befahren des Geländes mit schwerem Räumgerät werden die unter dem
Gelände in einen Tunnel verbarrikadierten Aktivisti aktuell durch die Polizei in akute
Lebensgefahr gebracht. Zahlreiche Fotos und Videos findet man dazu in den Social Media
Kanälen.


Eine Mutter aus Berlin berichtet: „Ich habe tagelang mit extremer Sorge um meine Tochter die
Bilder des rabiaten Vorgehens der Polizei verfolgt. Eine berechtigte Sorge. Meine Tochter meldete
sich mit Fotos ihrer Hämatome zurück, die ihr durch den Schlagstockeinsatz im Bauchbereich beim
Auflösen einer friedlichen Menschenkette zugefügt wurden.“


Demosanitäter*innen werden immer wieder daran gehindert, die Einsatzorte zu betreten und die
Verletzten zu behandeln. Eine realistische Einschätzung der Art und Zahl der Verletzungen wird
dadurch zusätzlich erschwert. Die Anzahl der verletzten Aktivisti übersteigt die von der Polizei
veröffentlichten Zahlen um Längen. (1)
Iza Hofmann, Demosanitäterin in Lützerath erklärt: „Die Sitzblockaden und Menschenketten
verlaufen sehr friedlich. Die Polizei wendet zur Zurückdrängung der Aktivist*innen Schläge an. (...)
Jedenfalls hatten wir heute als Sanis haufenweise Kopfverletzungen zu versorgen. Keine Wenigen,
sondern eine ganze Menge. Das sind keine Einzelfälle: Die Polizei NRW Aachen schlägt auf den
Kopf!
Dass das aus medizinischer Sicht eine absolute Katastrophe ist, brauche ich hier hoffentlich nicht
weiter zu erläutern. Nur soviel: Das ist Scheiße gefährlich. Von einer friedlichen Räumung ist hier
definitiv nicht zu sprechen. Die Polizei verletzt mutwillig und unnötigerweise Menschen.“ (2)

Auch der Presse und den parlamentarischen Beobachter*innen wird der Zugang zu den
Einsatzorten in Lützerath in Teilen untersagt. Zudem bedarf es einer Akkreditierung durch RWE,
um über die Räumung berichten zu dürfen, was laut Deutscher Journalistinnen- und
Journalisten-Union (dju) bei öffentlichem Interesse grundsätzlich rechtlich bedenklich ist.


Jörg Reichel, Geschäftsführer dju erklärt in der taz: „Schon vor der Räumung wurde die
Pressearbeit behindert. Es gab zwei körperliche Angriffe, einmal durch RWE Security und einmal
durch die Polizei. Seit der Räumung, Stand Mittwochmittag, gibt es vermehrt Behinderungen von
Pressearbeit: polizeiliche Maßnahmen gegen Journalist*innen und einen Fall, wo die Polizei die
Löschung von Bildern verlangt hat. Selbst im öffentlichen Teil von Lützerath haben Security und
Polizei Journalist*innen nicht durchgelassen.“ (3)

(...)
Laut neuester ZDF Politbarometer Umfragen sind derzeit 59% der deutschen Bevölkerung gegen
die Ausweitung der Abbaugebiete für Braunkohlenutzung und damit für die Einhaltung der 1,5
Grad Grenze. (5) Die ganze Welt sieht derzeit nach #Lützerath und erlebt, was die Klimapolitik
der deutschen Bundesregierung bedeutet:
Bewusstes Reißen der 1,5 Grad Grenze, Inkaufnahme des Kollapses der Ökosysteme, warnende,
wissenschaftliche Studien werden dabei bewusst ignoriert, friedliche Aktivisti erfahren
Polizeigewalt, Klimaschutz und Pressefreiheit werden mit Füssen getreten und die
Eigentumsverhältnisse von RWE sind dabei noch nicht einmal geklärt.
So geht fossile Lobbypolitik!


Wir fordern den Polizeipräsidenten und die politisch Verantwortlichen auf:
Stellen Sie für parlamentarische Beobachter*innen, die Presse und Sanitäter*innen
uneingeschränkten Zugang zu den besetzten Strukturen her!
Stoppen Sie die Gewalt! Stoppen Sie die Räumung!
#LützerathBleibt!   #SystemChangeNotClimateChange!
Parents for Future Germany

 

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