Am 5.März 2021 war die Gründungsmitgliederversammlung der neuen UG-Regionalgruppe Essen/Mülheim.
Zehn Mitglieder, je fünf aus Essen und Mülheim waren anwesend. Nach der Diskussion einer Gründungserklärung, ging es zur Wahl des Vorstands Drei Kandidaten, Martin Brands und Hannes Stockert aus Mülheim und Olaf Swillus aus Essen stellten sich vor und wurden gewählt. Die Vorstandstreffen sind offen für Mitglieder. Der Vorstand soll bald um ein Mitglied aus Essen erweitert werden. Der Vorstand wählt einen Kassierer aus seinen Reihen oder gewinnt ein Mitglied dafür. Auch eine Kassenprüferin wurde gewählt,
Gründungserklärung
Mitgliederversammlung Umweltgewerkschaft Essen und Mülheim, 05.03.21
Erklärung zur Gründung einer Umweltgewerkschafts-Regionalgruppe Essen-Mülheim
(einstimmig beschlossen von den anwesenden Umweltgewerkschaftsmitgliedern)
Die Umweltkrise verschärft sich weiterhin, teils dramatisch. Gerade auch in der gegenwärtigen Weltwirtschafts- und Finanzkrise und ihrer Wechselwirkung mit der Corona-Krise. Hier zeigen die Konzern-, Banken- und Politik-Verantwortlichen einmal mehr, dass ihnen die Erzielung von Profiten und Spitzenposition im internationalen Konkurrenzkampf wichtiger ist, als Gesundheitsschutz, Umweltschutz und ein Leben in Einheit mit der Natur. Immer mehr Menschen wollen das nicht mehr akzeptieren. „Arbeitsplätze und Umweltschutz“ als feste Einheit ist zu einer Kernfrage in den Betrieben und in der Umweltbewegung geworden. Auch bei uns in Essen und Mülheim. Siemens Energy missbraucht die Forderung nach notwendiger Umstellung auf erneuerbare Energien für ein massives Arbeitsplatz-Abbauprogramm. Unter der Flagge des „Kohleausstiegs“ soll im Ruhrgebiet das illegale Schwarzbau-Kohlekraftwerk Datteln IV
bis mindestens 2038 betrieben werden. Unter der Flagge des „Kohle-Ausstiegs“ werden von der RAG ihre stillgelegten Zechen und dort eingelagerter Giftmüll geflutet und unumkehrbare Fakten der Bedrohung unseres Trinkwassers geschaffen.
Daher ist es nötig die Umweltgewerkschaft zu stärken. Ihre Rolle und Bedeutung ist enorm gewachsen: als breit und überparteilich aufgestellte Massenorganisation, zur Organisierung eines kämpferischen aktiven Widerstands für die Rettung der Umwelt, zur Entwicklung des notwendigen Umweltbewusstseins, für die Einheit von Arbeiter- und Umweltbewegung, für einen Umweltkampf der sich gesellschaftsverändernd aufstellt.
Dazu werden wir in Essen und Mülheim entschieden beitragen: mit einer offensiven überzeugenden Mitgliedergewinnung sowie Wiederaufnahme einer regelmäßigen Arbeit.
Insbesondere Jugendliche, Arbeiter und Beschäftige aus den Betrieben wollen wir gewinnen. Als Trägerorganisation im Internationalistischen Bündnis entwickeln wir diese Arbeit zusammen mit weiteren Kräften. Um unsere Kräfte, Fähigkeiten, Kenntnisse und Kapazitäten zu konzentrieren, schließen wir uns vorübergehend aus Essen und Mülheim zu einer Regionalgruppe Essen-Mülheim zusammen.
Wir legen in unserer Arbeit und unseren Zielen der nächsten Zeit besondere Schwerpunkte:
- „Kampf für Arbeitsplätze und Umweltschutz“, schnellstmögliche Umstellung auf erneuerbare Energien, gegen die Vernichtung von Arbeitsplätzen, Know-How und Fähigkeiten der Siemens-Belegschaft dafür durch die Siemens-Energy-Konzernführung, insbesondere als ein Schwerpunkt in Mülheim.
- „Stoppt die RAG-Politik der verbrannten Erde“, ihre Flutung des Giftmülls unter Tage und Einleitung PCB-verseuchten Wassers in unsere Gewässer und Böden; das sehen wir als eine ruhrgebietsweite Aufgabe und Kampfansage und haben mit dem RAG-Sitz in Essen eine besondere Verantwortung dabei.
- „Stilllegung des Kohlekraftwerks Datteln IV und Schaffung von Ersatzarbeitsplätzen im Bereich erneuerbarer Energien“, auch das entwickeln wir als eine ruhrgebietsweite Aufgabe und Kampfansage.
Dafür werden wir uns ein System der Arbeit aufbauen, als Einheit von Kampf zur Rettung der Umwelt und Aufklärungsarbeit und Bewusstseinsbildung, mit folgenden Grundelementen:
- In jedem Quartal Durchführung eines Mitgliedertreffens; immer mit einem kurzen Bildungsteil/Vortrag/Diskussion zu einem unserer Schwerpunktthemen in der Arbeit, Berichte und Auswertungen der Arbeit vor Ort in Essen und Mülheim und ggf. eingeteilter Gruppen dafür, Festlegung der weiteren Arbeit, Aktivitäten und Schwerpunkte im nächsten Quartal.
- In jedem Quartal Durchführung mindestens einer gemeinsamen Aktivität wie einer Info-Veranstaltung, Film-Vorführung, Diskussionsrunde, usw. zu einem der Schwerpunktthemen unserer Arbeit oder weiterer Umweltfragen (mit Gewinnung weiterer Mitstreiter, Referenten, Organisationen, usw.) sowie umweltpolitischen und kulturellen Aktivitäten wie Spaziergänge, Radtouren, Ausflüge, zu denen wir breit einladen oder Angebote von Anderen nutzen und daran teilnehmen.
- In jedem Quartal Durchführung mindestens eines Infostands/Aktionsstands, immer abwechselnd in Essen und Mülheim und einer Protestaktivität oder Teilnahme an Umweltprotesten und -kämpfen.
- Zu allen Mitgliedern und Kontakten einen engen regelmäßigen Kontakt pflegen, eine persönliche Beitragskassierung durchsetzen und die Fähigkeiten, Initiativen und Ideen aller aufgreifen und in die Arbeit einbeziehen.