Ein langer Spaziergang, eigentlich schon eine richtige Wanderung, führt uns durch verschiedene Stadtviertel bis zur Pazifik-Küste. An einer Ausfallstraße viele kleine und mittelgroßen Universitäten, alle privat und entsprechend teuer. Im Gegensatz zum lebensgefährlichen Verkehr im Zentrum rund um die Altstadt gibt es hier an einigen 4-spurigen Straßen gut abgegrenzte 2-spurige Fahrradwege in der Mitte, gesäumt von Allee-Bäumen, und mit Fahrradreparatur-Stationen. (Da könnte sich manche deutsche Großstadt eine Scheibe abschneiden...) Und ja, es existiert durchaus einiges an "Grün" in Lima - sofern es denn ständig bewässert wird. Nur 13 Millimeter Regen fallen durchschnittlich pro Jahr in dieser Wüstenstadt, in manchen Jahren auch gar nichts. Allerdings liegt die Betonung auf "durchschnittlich", siehe weiter unten.
Die Freunde von CANTO VIVO erzählten uns heute von einer gigantischen Wasserkatastrophe, die Lima 2017 getroffen hatte. Sintflutartige Regenfälle führten zu riesigen Überschwemmungen und Erdrutschen. Die gesamte Kanalisation und die Trinkwasseraufbereitungsanlagen waren verstopft. Dazu kam eine starke Vergiftung der Wassermassen durch die mitgespülten Abfälle der Industrie- und Bergbaubetriebe. Drei Tage lang hatte die 10-Millionen-Metropole Lima keinerlei Leitungswasser mehr! Wir waren uns einig, dass die Häufung und Verstärkung solcher Extremwetterereignisse deutliche Vorboten einer heranrollenden globalen Umwelt- und Klimakatastrophe sind.