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"Wirklich sehr vielfältige Beiträge, auch musikalisch!", "Man spürte eine große Sachkunde, war interessant zuzuhören!" "Die Form des Tribunals mit Anklagen und Schlussurteil war super!" - so und ähnlich waren die Kommentare zur Berliner Kundgebung am Weltklima-Aktionstag bzw. Internationalem Umweltkampftag. Wir hatten als Umweltgewerkschafts-Ortsgruppe dazu aufgerufen und wie schon in den letzten beiden Jahren den Platz gegenüber dem VATTENFALL-Kohlekraftwerk Moabit gewählt - sozusagen einen der "Hauptangeklagten" vor Augen.
Wir freuten uns über die aktive Beteiligung einiger Organisationen des Internationalistischen Bündnisses Berlin, die alle - trotz kurzfristiger Ansage - die Idee des Tribunals unterstützten und Anklage-Reden und -Schilder verfasst hatten. Ein Gruß ging an unsere UG-Delegation in Paris, die sich am dortigen Umweltkampftag beteiligte. Sicherlich wünscht man sich zukünftig mehr Besucher als die 60 bis 80 Anwesenden, aber es waren doch eine ganze Reihe neuer Gesichter dabei, auch Kolleg*innen aus Industriebetrieben waren gut vertreten. Auch die vorherigen Werbeaktionen im Stadtteil und der Eindruck auf Passanten haben ihre Spuren hinterlassen, woran wir weiter anknüpfen können.
Da wir kurzfristig kein zum Tribunal passendes großes Banner herstellen konnten, haben wir was Neues ausprobiert: Eine stabile und mit Spannösen versehene Abdeckplane aus dem Baumarkt 3mx2m gekauft (ca.9€), aufgespannt und vor Ort in 5 Minuten mit weißer Sprühkreide die "Hauptanklage" aufgesprüht - super! Siehe Foto. Solange es nicht regnet, eignet sich das hervorragend und ist zur Nachahmung empfohlen. Hinterher kann man die Schrift einfach mit Wasser abwaschen und die Plane erneut verwenden. (Aber Achtung: man muss es wirklich vor Ort sprühen, denn beim Zusammenfalten blättert die Schrift leicht ab).
Aktionen zum 12.11.2022 Umweltkampftag
Keine Kriminalisierung von Klimaaktivisten!
Berlin im November 2022
Der tragische Tod einer Radfahrerin in Berlin wird mit einer Hetzkampagne zur Kriminalisierung der Klimaaktivisten instrumentalisiert. Obwohl die Notärztin selber ausgesagt hat, dass die Versorgung des Opfers nicht behindert worden ist. Der Einsatz des Spezialfahrzeugs war nur kurz in Erwägung gezogen, dann aber sofort wieder verworfen. Die Presse wie die Berliner Zeitung und die Bildzeitung interpretiert in den polizeilichen Abschlussbericht nun hinein, der Einsatz des Spezialfahrzeuges wäre dennoch eine Option gewesen.
Kein Wort über die seit Jahren kritisierte gefährliche Situation in Berlin für Radfahrer, trotz vieler Unfalltoter.
Kein Wort darüber, was der viel zu überlastete Autoverkehr in Berlin auch für andere Rettungseinsätze bedeutet, für die Belastung mit Feinstaub, für den CO2-Ausstoß, die Gesundheit der Bevölkerung, um nur einige Faktoren zu nennen.
Das Verkehrschaos den Klimaaktivisten in die Schuhe zu schieben, ist absurd und an den Haaren herbeigezogen. Hier wurde ein Grund gesucht für die Kriminalisierung der Aktivist*innen und wir weisen diese dreisten Lügen entschieden zurück. Das reiht sich ein in den Versuch, insgesamt den Kampf der Umweltaktivisten zu verunglimpfen und die öffentliche Meinung gegen sie aufzubringen.
Wir sprechen den Angehörigen der Radfahrerin unser herzlichsten Beileid aus und wünschen ihnen, dass die Presse aufhört, auch noch ihren Tod zu instrumentalisieren.
Den Klimaaktivisten gilt unsere volle Solidarität angesichts dieser Schmutzkampagne.
Unsere kritische Haltung gegenüber ihren Aktionen behalten wir bei, wir erkennen aber ihre Einsatzbereitschaft an, auf die Dringlichkeit des Themas aufmerksam zu machen.
Zumal jetzt unmissverständlich klar ist, dass wir von der Weltklimakonferenz in Ägypten nichts zu erwarten haben außer Beschlüssen, die die Überlebenschancen der Menschen auf der Erde dramatisch in Frage stellen.
SF6-Gas: 25.000-mal klimaschädlicher als CO2, trotzdem
will Siemens-Energy damit weitermachen – im Ausland!
(Bild: Internet)
Umweltgewerkschaft Berlin, 25.8.22
Der Konzern Siemens-Energy (SE) hatte Mitte August den Abbau von 400 Arbeitsplätzen innerhalb der nächsten 2 Jahre im „Schaltwerk“ Berlin angekündigt. Dort produzieren 1200 Kolleginnen und Kollegen Schaltanlagen für eine sichere Stromübertragung.
Die Begründung hat es in sich!
Zur Vorgeschichte: Letztes Jahr, am 22.November 2021, veröffentlichte SE eine Pressemitteilung mit der großspurigen Überschrift:
„Neue Fertigung in Berlin: Siemens Energy will Stromübertragung von stärkstem Treibhausgas der Welt befreien.“
Im Text wird erläutert, dass das bisher beim Bau der Schaltanlagen verwendete Isoliergas SF6 „das stärkste Treibhausgas der Welt“ ist, und dass „ein Kilogramm SF6 in seiner Wirkung 25.200 Kilogramm CO2 (entspricht)“ und „rund 3200 Jahre in der Atmosphäre (verweilt).“
Aha, denkt der Leser, die Top-Manager haben also endlich das Problem erkannt und wollen jetzt umsteuern! Sind halt doch keine „Umweltverbrecher“, wie die linken Umwelt-Radikalinskis von der Umweltgewerkschaft immer behaupten!!
Und: „Klimaneutrale Alternativen mit einem Klimaerwärmungspotential von Null existieren jedenfalls bereits“. Gemeint sind „Vakuumschalter“, und für deren Fertigung sollen 60 Millionen € im Schaltwerk investiert werden.
Na siehste, jeht doch! Jubeln wir also fröhlich zusammen mit dem Berliner Staatsekretär der Senatsverwaltung für Wirtschaft, Christian Rückert: „Die Fertigung von Vakuumschaltröhren in Siemensstadt ist ein klares Bekenntnis zum Industriestandort Berlin, zur Energiewende und zum Klimaschutz.“
Tja, wie gesagt, das war letzten November...
Wir brauchen MEHR Wald!
Ganz entsetzt von den Plänen Vattenfalls in Berlin, die Wärmegewinnung von der Kohleverbrennung auf Holzverbrennung umzustellen, machte die 0rtsgruppe Berlin im Juli einen Ausflug in das UNESCO Weltnaturerbe „Buchenwald Grumsin“. Das liegt ca. 1 Stunde nördlich von Berlin in der Uckermark. Zu Recht ist die Region Stolz auf das Siegel „UNESCO Weltnaturerbe“, weil es heute noch einen Buchen-Urwald vorzuweisen hat, der einst zwei Drittel der Landfläche ausmachte. Heute sind es gerade noch 2%, die aber andererseits beweisen, dass eine große Waldfläche der Normalzustand sein müsste
Das Siegel zeigt, dass die Erkenntnisse über die Bedeutung der Wälder vorliegt. Der Wald speichert CO2, kühlt die Temperaturen herunter, ist wichtiger Lebensraum für Flora und Fauna und die Gesundheit der Menschen. Seine Zerstörung trägt maßgeblich zur Veränderung des Klimas bei – seine Wiederaufforstung kann helfen, es zu retten.
Und dennoch, ob Vattenfall oder Tesla, die ihre Methoden grün anstreichen, der weltweite Raubbau geht weiter.
Das dürfen wir nicht zulassen – das hat uns das „Walderlebnis“ sichtbar, hörbar und fühlbar gemacht. Vielen Dank an unseren engagierten Naturführer des Biosphärenreservats Schorfheide-Chorin, wozu der Grumsin-Urwald gehört. Das Dankeschön kam aber auch zurück an die 16 Teilnehmer des Ausflugs, die sich mit der Umweltgewerkschaft engagieren.
Berlin aktiv gegen Weltkriegsgefahr!
Unter diesem Banner versammelten sich am Hiroshima-Jahrestag 60 bis 80 Kriegsgegner für 2 Stunden an der „Friedensstatue“ in Berlin-Moabit. Mit Plakaten und Flyern und vielen persönlichen Gesprächen war dafür in den Wochen zuvor geworben worden. Vielfältige Rede- und Musikbeiträge klärten über die akute Gefahr eines Atomkriegs auf und griffen die Kriegstreiberei sowohl Russlands als auch der USA/NATO im Ukraine-Krieg an. Beiträge von Gewerkschaftskollegen (IGM, VERDI, IGBAU) gaben einen Einblick in die Antikriegs-Stimmung in der Arbeiterbewegung und die wachsende Empörung über Inflation, Preistreiberei und viel zu niedrige Lohnforderungen. Auch wurde von den wegweisenden Antikriegs-Aktionen und Streiks italienischer und griechischer Hafenarbeiter berichtet.
Höhepunkt war die einstimmige Verabschiedung einer „Moabiter Erklärung gegen wachsende Atomkriegsgefahr“ (siehe Foto), die sich besonders gegen den kürzlich beschlossenen Atombomber-Kauf der Bundesregierung richtete.
).Die Berliner Ortsgruppe der Umweltgewerkschaft hatte zur Kundgebung aufgerufen. Die Umweltgewerkschaft ist auch eine der 41 Trägerorganisationen des „Internationalistischen Bündnisses gegen Rechtsentwicklung, Faschismus und Krieg“, welches schon seit seiner Gründung 2016 fortschrittliche Organisationen auf überparteilicher Grundlage gegen die zunehmende Gefahr imperialistischer Kriege zusammenschließt.
Alles in allem ein ermutigender Tag für den Aufbau einer neuen Friedensbewegung - und ein Signal gegen die sehr verbreitete Unterschätzung der Weltkriegsvorbereitungen aller imperialistischer Staaten.