Aus dem Grundsatzprogramm der Umweltgewerkschaft e.V.:
„Um… eine globale Umweltkatastrophe abzuwenden, braucht es eine neue Qualität der Umweltbewegung und eine weltweit überlegene Kraft gegen die Hauptverursacher in Konzernzentralen, Banken und Regierungen. (…) Wir suchen den engen Schulterschluss zwischen Arbeiter- und Umweltbewegung und schließen uns auf der Grundlage gewerkschaftlicher Prinzipien als Umweltorganisation zusammen – lokal, national und international. Der Gewerkschaftsgedanke steht für den gemeinsamen Kampf um unsere existenziellen Lebens- und Zukunftsinteressen, für Kampfgeist, Solidarität und breitesten überparteilichen Zusammenschluss. Wir treten für eine gesellschaftliche Alternative ein, in der die Einheit von Mensch und Natur verwirklicht wird.”
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Solidaritätsadresse der UG an die GDL / Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer
(Hintergrund: Die GDL führt seit August 2022 einen Tarifkampf mit der SWEG Südwestdeutschen Landesverkehrs GmbH (SWEG) und der SWEG Bahn Stuttgart GmbH (SBS).)
- SOLIDARITÄTSADRESSE der Umweltgewerkschaft vom 13.12. 2022 -
Hallo liebe EisenbahnerInnen,
Wir, die Mitglieder der Umweltgewerkschaft e.V. erklären unsere Solidarität mit Euren gerechten Forderungen nach einer Tarifbindung bei der SWEG und der SBS. Damit bringen wir nachdrücklich unserer Forderung nach einer Verbindung von guten Arbeitsplätzen und einer intakten und sauberen Umwelt zum Ausdruck. Gute Arbeitsplätze heißt eben auch tarifliche Absicherung der Beschäftigten und damit einhergehend den Schutz vor Dumpinglöhnen und prekärer Beschäftigung. Der Wettbewerb auf der Schiene darf nicht zu Lasten der Beschäftigen ausgetragen werden. Dafür gibt's Tarifverträge. Als umweltfreundliches Transportmittel muß die Eisenbahn weiter gefördert werden. Dass das Land Baden-Württemberg als Besitzer und Betreiber der EVUs den Minimalstandard eines Tarifvertrages nicht einfordert ist empörend und nicht nachvollziehbar. Die Umweltgewerkschaft unterstützt daher den Kampf der GDL für seine Mitglieder und alle anderen EisenbahnerInnen.
Mit kämpferischen Grüßen,
Bundesvorstand der Umweltgewerkschaft
Die GDL hat die Soliadresse auf ihrer Homepage veröffentlicht:
UG Ulm: Filmbesprechung - "Der laute Frühling"
"Der laute Frühling" - ÜBER DEN ZUSAMMENSCHLUSS VON KLIMASCHÜTZERN UND ARBEITERBEWEGUNG
In Ulm lief der Film am 18.11.22 als Sonderveranstaltung im Obscura-Programmkino.
Der Film ist unbedingt sehenswert! Vor allem, weil er die wichtige "Strategiedebatte" in der Umweltbewegung voranbringt.
Im ersten Teil wird in eindrucksvollen Bildern sowohl die Klimakrise als auch die Höhepunkte und die jetzige Stagnation der Klimabewegung dokumentiert. Die Regisseurin geht von der These aus, dass erst eine kämpferische Arbeiterklasse im Bündnis mit der Umweltbewegung die Umweltkatastrophe verhindern kann. Dazu werden interessante Interviews mit polnischen und französischen Gewerkschafts-Aktivist*innen eingeflochten.
Der mittlere Teil des Films erklärt anschaulich wichtige Merkmale des Kapitalismus: Die Produktion für den Profit statt für die Bedürfnisse, die zerstörerische Konkurrenz, der Zwang zu ständigem Wachstum. Am Ende steht der Raubbau an Natur und Mensch. So leitet der Film über in die Welt der Produktion und der Beschäftigten, die sich ihrer Rolle bewusst werden müssen. Es sei notwendig, die Machtfrage zu stellen, also einen echten gesellschaftlichen "Systemwechsel" herbeizuführen.
Der dritte Teil des Films präsentiert in Form eines Comic-Strips Möglichkeiten, wie der Systemwechsel vorbereitet und durchgeführt werden könnte, mit Streiks, aktivem Widerstand, Gewinnung von Bündnispartnern, Umgang mit Unterdrückungsversuchen u.a. Leider zieht der Film keine Lehren aus bisherigen Revolutionen - warum eigentlich nicht? - , aber lässt Erfahrungen von Volksaufständen (im arabischen Raum) einfließen. Bei der gesellschaftlichen Alternative bleibt der Film offen, die Regisseurin spricht von einer "befreiten Gesellschaft". Ein Ziel, das auch so im Programm der UG formuliert ist.
Nach dem Film war Diskussion angesetzt. Sie war ziemlich lebendig. Die Regisseurin Johanna Schellhagen aus Berlin hatte den DGB als Mitveranstalter gewonnen. Der örtliche DGB Jugendsekretär, ein Gewerkschaftssekretär der IG BAU, einige von der Verdi-Jugend waren da. Weitere kamen vom Klimaentscheid Ulm/Neu-Ulm, Parents for Future, eine Berufsschullehrerin... Und wir zu Dritt von der Umweltgewerkschaft.
So gut wie alle Anwesenden beteiligten sich am Gespräch und äußerten sich positiv. Jugendliche sagten, der Film habe sie inspiriert, sich mit grundsätzlichen Themen wie Kapitalismuskritik zu beschäftigen. Erfahrungen mit antikommunistisch motivierten Ausgrenzungen wurden thematisiert. Es wurde der Wunsch nach solidarischer Zusammenarbeit der Gruppen und weniger Konkurrenz geäußert. Eine Erkenntnis zog sich durch: Du musst dich organisieren! Die Umweltgewerkschaft hatte sich in der Diskussion vorgestellt und konnte neue Kontakte knüpfen. Unser Fazit: Der Film sollte unbedingt in unserer Bildungs- und Aufklärungsarbeit genutzt werden!
Nachtrag: Beim Unikliniken-Streik von ver.di wurde der Film im Gewerkschaftshaus gezeigt. (UG Ulm)
Hier der Link zur Film-Homepage mit einigen Trailern: https://de.labournet.tv/project/der-laute-fruehling
PS: Für Filmvorführungen im Rahmen einer UG-Ortsgruppe wendet euch bitte an den Bundesvorstand.
Stuttgart: Tribunal am 26.11.2022: AKW Neckarwestheim stilllegen!
Kundgebung mit Tribunal in Gemmrigheim:
Die Umweltgruppen der MLPD und der Jugendverband REBELL luden am Samstag, den 26.11.2022 ein zur Kundgebung mit Tribunal in Gemmrigheim ein. Die Umweltgewerkschaft beteiligte sich am Tribunal und blockade.
Keinen Tag länger! Kampf dem Atomtod! AKW Neckarwestheim stilllegen!
Anklage der Umweltgewerkschaft Stuttgart:
„Als Ersatz für das AKW Neckarwestheim II wird zur Zeit in Marbach eine neues Gaskraftwerk gebaut. Kretschmanns Untersteller brachte es auf den Weg. Zur Zeit werden zudem viele Kohlekraftwerke von Kohle auf Gas umgestellt. „In einer Notlage müsse man pragmatisch handeln. Langfristig sollten aber die erneuerbaren Energien weiter ausgebaut werden.“ Das meint auch Thekla Walker, Umweltministerin in BaWü. Denn der CO2 Ausstoß von Gaskraftwerken wäre ja auch geringer als bei Kohlekraftwerken.
Pragmatismus, das neue Zauberwort für Profite.
Aber diese Milchmädchenrechnung stimmt nicht. Zusätzlich zum CO2 im Abgas der Verbrennung gehen schon beim Abbau, Transport und Lagerung weitere sehr klimaschädliche Gase, wie Methan in die Atmosphäre und tragen so massiv zur Erderwärmung bei.
Der Wechsel vom Kohlekraftwerk zum Erdgaskraftwerk bringt keinen Klimaschutzvorteil. Wenn aber Fracking-Gas aus den USA zum Einsatz kommt, wofür die Bundesregierung jetzt LNG-Terminals bauen lässt, dann sind die Emissionen sogar um 40 Prozent höher gegenüber einem Kohlekraftwerk. Erdgas ist ein Klimaschädling, genauso wie Kohle, und darf nicht benutzt werden.
Deshalb fordern wir den Ausstieg aus der fossilen Verbrennung, statt einer Umstellung auf Gas.
Um die Erderwärmung zu stoppen brauchen wir schnellstmöglich 100 % regenerative Energien einschließlich Speichermöglichkeiten“
Auf der erst gerade beendeten COP27 wurde der Ausstieg aus fossilem Erdöl und Gas vollkommen ausgeklammert. Der angebliche "Durchbruch" ist eine einzige Kapitulation vor der heraufziehenden Umweltkatastrophe. Statt ihre Folgen angeblich "gerechter" zu verteilen, ist ein gesellschaftsverändernder Umweltkampf notwendig.
Eine solches Profit-System können wir uns nicht mehr leisten!“
Anschließend ging es zur Warnblockade des AKW Neckarwestheim.
Wir klagen an: Die reaktionäre Presse / Keine Kriminalisierung von Klimaaktivisten!
Aktionen zum 12.11.2022 Umweltkampftag
Keine Kriminalisierung von Klimaaktivisten!
Berlin im November 2022
Der tragische Tod einer Radfahrerin in Berlin wird mit einer Hetzkampagne zur Kriminalisierung der Klimaaktivisten instrumentalisiert. Obwohl die Notärztin selber ausgesagt hat, dass die Versorgung des Opfers nicht behindert worden ist. Der Einsatz des Spezialfahrzeugs war nur kurz in Erwägung gezogen, dann aber sofort wieder verworfen. Die Presse wie die Berliner Zeitung und die Bildzeitung interpretiert in den polizeilichen Abschlussbericht nun hinein, der Einsatz des Spezialfahrzeuges wäre dennoch eine Option gewesen.
Kein Wort über die seit Jahren kritisierte gefährliche Situation in Berlin für Radfahrer, trotz vieler Unfalltoter.
Kein Wort darüber, was der viel zu überlastete Autoverkehr in Berlin auch für andere Rettungseinsätze bedeutet, für die Belastung mit Feinstaub, für den CO2-Ausstoß, die Gesundheit der Bevölkerung, um nur einige Faktoren zu nennen.
Das Verkehrschaos den Klimaaktivisten in die Schuhe zu schieben, ist absurd und an den Haaren herbeigezogen. Hier wurde ein Grund gesucht für die Kriminalisierung der Aktivist*innen und wir weisen diese dreisten Lügen entschieden zurück. Das reiht sich ein in den Versuch, insgesamt den Kampf der Umweltaktivisten zu verunglimpfen und die öffentliche Meinung gegen sie aufzubringen.
Wir sprechen den Angehörigen der Radfahrerin unser herzlichsten Beileid aus und wünschen ihnen, dass die Presse aufhört, auch noch ihren Tod zu instrumentalisieren.
Den Klimaaktivisten gilt unsere volle Solidarität angesichts dieser Schmutzkampagne.
Unsere kritische Haltung gegenüber ihren Aktionen behalten wir bei, wir erkennen aber ihre Einsatzbereitschaft an, auf die Dringlichkeit des Themas aufmerksam zu machen.
Zumal jetzt unmissverständlich klar ist, dass wir von der Weltklimakonferenz in Ägypten nichts zu erwarten haben außer Beschlüssen, die die Überlebenschancen der Menschen auf der Erde dramatisch in Frage stellen.
UG-Bundesvorstand: Aufruf zum Weltklima-Aktionstag 2022
DOWNLOAD als PDF zum Ausdrucken (2xA5 auf A4):
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UG Bundesvorstand: Solidarität mit Lützerath #lützibleibt
Die Umweltgewerkschaft unterstützt den Protest
gegen die bevorstehende Zerstörung von Lützerath,
Kreis Erkelenz im Braunkohletagebaugebiet von RWE.
Der Deal mit RWE, der am 4.10.2022 zwischen Mona Neubaur (Wirtschaftsministerin von NRW), Robert Habeck und Herrn Krebber von RWE ausgehandelt wurde, war eindeutig ein Schritt in die falsche Richtung und die vereinbarte Opferung von Lützerath ist laut der BUND-Geschäftsführerin eine "Katastrophe."
Am 23.10.2022 verurteilte die Landesdelegiertenversanmmlung vom BUND NRW einstimmig das Abkommen mit RWE und ruft zum Widerstand auf: "eine Räumung Lützeraths muss ausgeschlossen werden." (...)
In der vergangenen Woche ließ RWE das geräumte Dorf Immerath weiter abbaggern und mindestens 8 Windräder werden für den Braunkohletagebau abgerissen.
Hier gehen die Profite durch die Auslastung der Braunkohlekraftwerke vor und verdrängen die notwendigen Erneuerbaren Energien.
Die Umweltgewerkschaft schließt sich dem Widerstand gegen eine Räumung Lützeraths an. Wir unterstützen die Initiativen „Lützerath lebt“, „Alle Dörfer bleiben“ und die Mahnwache Lützerath.
Wir sprechen den Klimaaktivist*innen vom Camp in Lützerath
unsere Solidarität aus und unterstützen ihren Einsatz.
Sollte es zu einer Räumung kommen,
werden die Ortsgruppen überregionale Proteste organisieren.